Gewährleistung für Besaitungen
Besaitungen werden von mir mit größtmöglicher Sorgfalt unter Verwendung von Werkzeugen ohne scharfe Kanten angefertigt, die für nichts Anderes verwendet werden. Schadhafte Stellen im Saitenmaterial erkenne ich bei der Verarbeitung auf seiner ganzen Läge, sodass ich Materialfehler vollständig ausschließen kann.
Besaitungen sind Verschleißartikel, für die Heiko's RacketService zu keinem Zeitpunkt eine Garantie gewährt. Warum das so ist möchte ich anhand folgender Faktoren erläutern, sie sind ausnahmslos kundenabhängig und nicht durch den Besaiter beeinflussbar:
- Einspielphase: Eine neue Bespannung benötigt eine gewisse Einspielphase zum ‚Setzen’. Harte Schläge gleich von Beginn an können zum sofortigen Reißen der Besaitung führen und sollten unbedingt vermieden werden, speziell bei höheren Zugstärken.
- Krafteinsatz: Es gibt Spieler, bei denen die Saiten gefühlt ewig halten weil sie mit wenig Kraft eher technisch und taktisch unterwegs sind, andere spielen dagegen mit ordentlich Power und müssen ihren Besaiter entsprechend öfter besuchen.
- Treffer-Ort: Ballkontakte in Rahmennähe haben schnell einen Riss zur Folge, da die Saite sich dort nur in eine Richtung (vom Rahmen weg) strecken kann. Zum Rahmen hin kommt es mangels Ausdehnungsmöglichkeit schnell zu einer Überlastung. In den häufigsten Fällen treten solche Defekte auf den Längssaiten im oberen Kopfbereich auf, dort ist die Umfangsgeschwindigkeit beim Schlag am größten.
- Rahmenkonstruktion: Auch die Bestückung des (vom Kunden selbst ausgewählten) Rahmens mit Ösen spielt eine Rolle. Um die Längssaiten im Kopfbereich bestmöglich zu stützen besaite ich die Quersaiten immer so hoch wie irgend möglich.
Manche Ösen-Designs lassen dieses Optimum jedoch durch den Einsatz von Einzelösen im Kopfbereich nicht ausreichend zu, wodurch die Längssaiten auf eigentlich unnötig großer Länge ohne stützende Quersaite offen liegen und entsprechend anfällig für Fehltreffer sind. Das sollte beim Racket-Kauf unbedingt berücksichtigt werden.
- Auf Wunsch kann ich bei solchen Rackets durch einen Eingriff am Rahmen (Aufbohren) zwei Einzelösen durch Doppelösen ersetzen (nur in schwarz verfügbar) und so eine weitere Quersaite einziehen.
- Temperaturen: In der kalten Jahreszeit haben Saiten das Problem, dass sie durch die niedrigen Temperaturen materialbedingt spröde werden. Die in den vorigen Punkten beschriebenen Ursachen werden hierdurch nochmals deutlich verstärkt. Abhilfe schafft hier nicht nur sich selbst zum Trainingsbeginn aufzuwärmen, sondern auch seinem ausgekühlten Racket die Möglichkeit zum Warmwerden zu geben (insbesondere, wenn die Sporttasche eine ganze Zeit im kalten Auto auf das Training warten musste). Entscheidend sind die kleinen Saitenabschnitte innerhalb des Rahmens, da dort die Kälte am längsten anhält und auch schon im warmen Zustand die empfindlichste Stelle ist (siehe Treffer-Ort).
- Besaitungshärte: Die Härte der Besaitung ist ebenfalls ausschließlich nach Wahl des Kunden. Mit steigender Härte steigt exponentiell die Gefahr eines Defektes.
- Saitenmaterial: Auch die Saite selbst wird vom Kunden bestimmt. Je dünner das Material, desto rissanfälliger ist sie. Dass eine BG AS2 Aerosonic wesentlich empfindlicher reagiert als eine BG65 sollte daher nicht überraschen. Umso wichtiger ist seitens des Besaiters die Verwendung von Originalware. Um das zu gewährleisten beziehe ich mein Material ausschließlich bei einem bei den Herstellern gelisteten und in Deutschland ansässigen Zwischenhändler. Die Kosten nehme ich zugunsten der Qualität gern in Kauf.
- Saiten sind extrem filigrane Produkte, Nahaufnahmen der Aerosonic BGAS2 (li) und der BG65 (re) zeigen Details
- Lagerort des Rackets: Dieser Faktor ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Lege ich mein Racket nach dem Spiel zum Trocknen des Griffs auf oder über die Heizung oder hängt es zuhause an der Wand in der Sonne - alles keine guten Voraussetzungen für eine lange Haltbarkeit der Saite. Sie mögen es lieber kühl, UV-arm und nicht zu trocken.
- Rutschende Saiten: Der Winkel beim Treffen des Balles hat einen Einfluss auf das Durchscheuern der Saiten, insbesondere bei harten Schlägen. Ob man einen ungewollten oder unbewussten Slice beim Clear oder Smash hat sieht man übrigens sehr gut an der Notwendigkeit, die Längssaiten nach den Schlägen wieder neu sortieren zu müssen. Wenn das auftritt war's eher kein rechter Winkel.
- Häufigkeit des Spielens: Manche spielen einmal im Monat, einige einmal die Woche und andere fast jeden Tag. Selbst wenn man eine Lösung für alle anderen Ursachen finden würde - spätestens hier würde es schwer fallen eine gerechte Grenze zu ziehen.
- Einsatz als Ersatzschläger: Diesen Aspekt kann ich nur beschreiben, nicht aber erklären. Spieler mit mehr als nur einem Racket tun gut daran, alle gleichmäßig einzusetzen. Von zwei besaiteten Rackets immer nur mit einem zu spielen und erst nach einem Defekt das andere (vermeintlich geschonte) herauszuholen, führt nach meiner Erfahrung auch bei diesem, obwohl es eigentlich ja unbenutzt ist, vermutlich aufgrund des Alterungsprozesses im Kunststoff der Saite zu einem kurzfristigen Defekt. Dass die Spannung der Saiten auch bei Nichtbenutzung schwindet, sei hier ergänzend erwähnt.
- Weitere mechanische Beanspruchungen: Hier sind im Wesentlichen beim Spielbetrieb die Bereiche auf 1-2Uhr und 10-11Uhr betroffen: Das sind die klassischen Schleifstellen, die beim beliebten Aufheben des Balls mit dem Schläger vom Boden auftreten. Ungünstigerweise bilden hier die Saiten aufgrund ihrer doppelten Lage den äußersten Punkt. Bei länger gespielten Rackets kann man teilweise deutliche Schleifspuren erkennen.
Ein weiterer Aspekt sind Kollisionen mit einem anderen Racket an der Außenkante oder kantige oder scharfe Gegenstände in der Sporttasche und bei der Aufbewahrung zuhause.
Ich hoffe, mit diesen Erläuterungen für ausreichende Transparenz gesorgt zu haben, warum eine Gewährleistung bei Besaitungen in keinem Fall möglich ist. Vielen Dank für Euer Verständnis!
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